Das Nikotin ist die für das Rauchen wichtigste Komponente aus dem Rauch und für die Abhängigkeit des Rauchers verantwortlich. Aus dem inhalierten Zigarettenrauch wird praktisch das gesamte Nikotin
resorbiert und zwar überwiegend über die Lungenbläschen.
Damit durchströmt mit jedem einzelnen Zug eine hohe Nikotinkonzentration die linke Herzkammer und gelangt nach ca. 10sec ins Gehirn. Dort angekommen regt es die Ausschüttung des Botenstoffes Dopamin
an, welches ein Belohnungs- bzw. Genussgefühl im Körper erzeugt. Ebenso bewirkt das Nikotin eine Ausschüttung von Noradrenalin, welches stimulierend auf den Geist wirkt und ebenso dafür sorgt, dass
sich Herzfrequenz und Blutdruck erhöhen. Durch das weitere Rauchen der Zigarette wird dieser Erregungszustand nur noch auf gleicher Höhe gehalten. Die Halbwertszeit von Nikotin im Körper beträgt
allerdings nur 2 Stunden, was der wesentliche Grund für die hohe Rauchfrequenz von Rauchern ist.
Auswirkung auf das Herzkreislaufsystem
Zigarettenrauch erhöht die Gefahr an koronarer Herzkrankheit zu erkranken. Hierbei handelt es sich um eine erworbene Mangeldurchblutung des Herzmuskels, die einen Herzinfarkt als Folge haben kann.
Ebenso besteht ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle, Aortenaneurysmen und periphere Gefäßerkrankungen (sog. Raucherbein).
Krebserkrankungen durch Tabak
Man schätzt, dass 30% aller Krebstodesfälle dem Tabakgenuss anzulasten sind.
Darüber hinaus ist eine dosisabhängige Korrelation zwischen der Entwicklung eines Bronchialkarzinoms und dem Rauchen feststellbar. Das Risiko nimmt mit der Gesamtzeit des Rauchens zu und ist umso
höher, je früher eine Person mit dem Rauchen begonnen hat. Ebenso erhöht das Zigarettenrauchen die Häufigkeit weiterer Tumoren des oberen Atmungstraktes (Mundhöhle, Rachen, Kehlkopf) und der
Speiseröhre, der Harnblase, der Bauchspeicheldrüse und der Niere. Wird das Rauchen eingestellt, vermindert sich das Lungenkrebsrisiko erheblich, und zwar in Abhängigkeit der Zeitdauer seit dem
Rauchstopp. Ausschlaggebend bei der Kanzerogenese (Krebserzeugung) ist dabei kein einzelner Stoff, sondern das komplette Stoffgemisch.
Erhöhtes Sterblichkeitsrisiko (relative Risikoerhöhung) von Rauchern gegenüber Nichtrauchern
Weitere Gesundheitsschädigungen Nikotin erhöht die Magensaftsekretion und übt einen laxierenden Effekt auf den Magen-Darmtrakt aus (Verdauungszigarette, bzw. Durchfälle bei einer akuten Vergiftung). Der Appetit wird gehemmt und Hungergefühle können überspielt werden. Geschwüre des Magens und des Duodenums (Zwölffingerdarm) werden bei Rauchern deutlich häufiger diagnostiziert.
Tabakrauch schlägt sich großteils als Teer in den Atemwegen nieder, wodurch die reizenden Bestandteile die Schleimhäute verändern. Die Folgen sind Einbußen an Geruchs- und Geschmacksvermögen, chronische Mundschleimhautentzündung, Rachen- und Kehlkopfentzündungen und vor allem Bronchitis.
Die Belastung der Bronchien hat kann außerdem schwerwiegendere Effekte haben: häufige Infekte, dauernden Husten wegen der starken Sekretansammlung und Lungenemphysem (Zerstörung der Lungenbläschen).
Außerdem kommt es bei Schwangeren durch die erhöhte Reaktionsbereitschaft des Uterus zu einer etwa verdoppelten Frühgeburtenhäufigkeit.
Quelle: W.Dekant & S.Vamvakas, Toxikologie, 2005